„Sie haben Krebs.“ Ganz nüchtern und trocken waren die Worte, mit denen mir eine Radiologin nach einer MRT-Untersuchung im Sommer 2016 die alles umstürzende Nachricht eröffnete: Knochenkrebs. Weit fortgeschritten.

„Gehen Sie nach Hause und nutzen Sie die Zeit“, sagte sie, um „alles Notwendige“ zu regeln. Ich hatte bereits schwierige Situationen in meinem Leben gemeistert. Aber eine lebensbedrohende Krise? Jetzt wusste ich, wie sich das anfühlt.

In der Woche darauf, hieß es, könne ich ins Tumorzentrum kommen, um „alles weitere zu besprechen.“ Was das bedeute, wollte ich wissen? Leider seien die Chancen gering, dass es gut ausgehe. Ich solle mich und meine Familie „vorbereiten“.

Damals stand ich mitten im Leben. 38 Jahre, kam zwei Jahre zuvor in die Geschäftsführung eines mittelständischen Unternehmens, hatte mir den Traum vom Flugschein erfüllt. Die Welt stand mir offen. Gefühlt war alles perfekt.

Nun stand die Welt still. Nein, sie drehte sich gefühlt andersherum. Es war wie in ein schwarzes Loch zu fallen.

Alle möglichen Fragen schossen mir durch den Kopf: Was soll ich jetzt tun? Wie sage ich es meiner Familie? Dabei diese Angst. Existenzangst: Soll alles zu Ende sein? Eine Krankheit bestimmt über mich? Einfach so und auch noch sofort? Und dann: Was sind die nächsten Schritte, was ist richtig was ist falsch? Gibt es das überhaupt in einer solchen Situation?

 
 

Lernen, Krisen zu meistern.

Heute, 2023, also gut sieben Jahre später bin ich nicht nur einmal, sondern gleich zweimal durch die Krise gegangen. Die Krankheit kam nach kurzer Zeit wieder zurück. Mehr als zwei Jahre raus aus allem, kämpfen ums Überleben.

Die Krisensituationen haben mich und mein Leben definitiv verändert. Aber: Sie haben gleichzeitig viel Neues entstehen lassen. Sie hatten Gutes.

Sie haben mich lernen lassen, vor allem über mich selbst. Sie haben Dinge zum Besseren verändert. Ich bin widerstandsfähiger und in vielen Lebensbereichen glücklicher als je zuvor.

 
 

Was hat mich getragen?

Eine Frage, die mich sehr beschäftigt hat. War es meine Resilienz, meine innere Stärke und die Annahme der Situation? War es mein ungebrochener Wille, das Ziel zu erreichen? Alles zusamen? Sicher ist: Ich hätte die Zeit nicht ohne persönliche Begleitung gemeistert.

 
 

Jeder braucht eine Stütze.

Es waren Begleiter, die mich gestützt und getragen haben, die mir tagtäglich geholfen haben, meine Tiefs zu meistern. Die mich angespornt haben, wenn notwendig und die nachsichtig waren, wenn Emotionen außer Rand und Band waren. Menschen, die da waren. Die mich haben wachsen lassen. Die mir geholfen haben, mutig zu sein. Vor allem meine Partnerin und meine Familie. Sie sind ebenfalls bis ans Äußerste gegangen.

Doch es war auch ein großes Netzwerk an Menschen, die mir Hilfestellung auf ganz andere Art gaben, die mich mental weiter aufgebaut haben und die mir halfen, mich anzunehmen. Dazu zählen Personal-Trainer und Coaches ebenso wie meine damaligen Vorgesetzen, mein Team und mein Arbeitgeber, die mich in Krankheitsphasen unterstützten und mir den Wiedereinstieg so flexibel gestalteten, wie ich es brauchte.

Dabei war es manchmal gar nicht so schlecht, dass diese Menschen keine Angehörigen waren, sondern Dritte, die mit mir objektiv in den Dialog gehen konnten. Die mir gezielte Fragen gestellt haben, um so Dinge sortierter zu sehen.

Die Stabilität, die ich so erreichte, hat letztlich auch die Menschen um mich herum gestärkt. Die Verantwortung, die jemand für andere trägt, löst sich durch die Krankheit oder Krise ja nicht auf. Je stabiler man selbst ist, desto stabiler ist auch das Umfeld.

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