• Was bedeutet es, wenn ein Mensch an Krebs erkrankt?

    Das ist schwer, pauschal zu beantworten. Der grundsätzliche Krankheitsverlauf ist nicht vorhersehbar und auch trotz standardisierter Therapien bei jedem Patienten unterschiedlich.

    Es gibt nicht den einen Krebs. Die Krankheit als solches sowie auch die Symptome bringen in der Regel unterschiedliche Folgen mit sich bringen.

  • Warum ist Krebs eine Krise für Erkrankte und Angehörige?

    Die Vielfältigkeit der Krankheit und die Tatsache, dass es sich bei Krebserkrankungen um die psychische Konfrontation mit dem möglicherweise bevorstehenden Lebensende handelt, sowie, dass man als Patient und Angehöriger ohne Detailwissen im Rahmen der Entscheidungsfindung auf Dritte angewiesen ist, führen Menschen häufig in eine Krisensituation

  • Ich habe umfassende Lebenserfahrung und gute Verarbeitungsmechanismen. Reicht das nicht aus, um für eine Krise gewappnet zu sein?

    Eher nein, denn Krebs hat Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens. Durch die Erkrankung eines Patienten werden dieser selbst, aber auch Angehörige bzw. das soziale Umfeld des Patienten ebenfalls zu Betroffenen. Krebs ist daher nicht nur ein Symptom für den Betroffenen, sondern greift invasiv in das Leben des Patienten und der Angehörigen ein. Dies schließt Arbeit, Geld, Liebe, Familie, soziales Umfeld, persönliche Infrastruktur, Hobbys mit ein. Auf der Holmes-und-Rahe-Stress-Skala stehen Ereignisse, wie der Tod des Ehepartners (Platz 1), Tod von Angehörigen bzw. eigene Verletzungen und Krankheiten unter den TOP 6 der Stressauslöser.

  • Gibt es Angebote für die Bewältigung der Krise?

    Leider gibt es nur wenige Angebote, die nicht nur Patienten im Blick haben, sondern das komplette Umfeld. Viele existierende Projekte, Selbsthilfegruppen, erste Apps und geförderte Programme richten sich meist an den Patienten, aber selten bis gar nicht an Angehörige oder Partner. Diese werden mit ihrer Situation oft alleine gelassen.

  • Das Gesundheitssystem in Deutschland sowie die sozialen Absicherungen gehören doch zu den besten in der Welt?

    Ja, aber leider sind Krebspatientinnen und -patienten und deren Angehörige in der Regel alleine mit Ihrem Weg. Aufklärung und Information sind zum Teil nicht ausreichend und das Gesundheitssystem sieht den Patienten und die Behandlung der Symptome im Vordergrund, nicht aber Angehörige und sich durch die Krankheit aus dem Leben ergebenden Bedürfnisse.

  • Wo können Angehörige Hilfe erhalten?

    Angebote gibt es in Selbsthilfegruppen, bei therapeutischen Einrichtungen und in der Kirche. Unterstützung gibt es zu Einzelthemen mit psychologischem Hintergrund oder aber es gibt informelle Dienste wie die Deutsche Krebshilfe, Rentenversicherung, Integrationsamt. Allerdings gibt es kaum Schnittstellen dieser Einrichtungen und die Angehörigen sehen sich immer mit der Situation konfrontiert, erst dann mögliche Fragestellungen und Probleme lösen zu können, wenn diese in der Akutsituation auftreten. Der Fokus bei der Unterstützung liegt dabei dann entweder auf der medizinischen Hilfe und Unterstützung des Patienten, nicht jedoch auf dem Bewältigen der akuten Krisensituation oder dem Erlernen des Umgangs mit der neuen Situation. Zudem fehlt es an einer spezialisierten Ausbildung“ mit Inhalten und notwendigen Kompetenzen.

  • Es gibt viele widersprüchliche Informationslagen, auch bei großen Institutionen – wo finde ich Orientierung?

    Unsere Beratung ist ein erster guter Ansatz. Es gibt nicht den einen Wegweiser, der durch die aus der Krankheit resultierende Krisensituation führt, da das Umfeld immer individuell ist. Als Angehöriger kann es sein, dass man parallel zum Beruf die komplette Kinder- und Familienbetreuung, evtl. einen Nebenerwerb, die Fertigstellung des Hausbaus und zusätzlich die Pflege des Erkrankten wahrnehmen muss – zuweilen weit entfernt vom Wohnort.

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